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Babys machen mit Hormontherapie und Gen-Editierung

Familiengründung ist ein komplexes Thema, voller Höhen und Tiefen. Besonders, wenn der traditionelle Weg nicht so recht funktionieren will. Aber, Kopf hoch! Es gibt Möglichkeiten, auch wenn du solo unterwegs bist oder in einer gleichgeschlechtlichen Beziehung lebst.

Ein Blick auf die Zahlen

Wusstest du, dass 20% der Schweizer Bevölkerung mit Fruchtbarkeitsproblemen zu kämpfen hat? Das ist eine beachtliche Zahl, aber es gibt Hoffnung. Dank Behandlungen wie Hormontherapie (mit 9% am häufigsten), künstlicher Befruchtung (5%) und In-vitro-Fertilisation (IVF) (4%) können viele den Spieß umdrehen. Überraschenderweise ist die Samenspende die am wenigsten genutzte Methode (1%). Noch. Und vergessen wir auch nicht die nicht erwähnten Methoden – die Eizellenspendenbehandlung, Social Freezing, sowie die umstrittene Gen-Editierung.

CHARLS: Einblick in die Wahrnehmung der Fruchtbarkeit

Hier kommt CHARLS, die repräsentative Schweizer Längsschnittstudie zur assistierten Reproduktion. Sie startete im Jahr 2023 und hilft uns dabei, besser zu verstehen, wie Menschen in der Schweiz assistierte Reproduktion nutzen. Professor Jörg Rössel und sein Team von der Universität Zürich haben hierfür 5283 Schweizer Personen befragt. So bekommen wir einen guten Überblick darüber, was die Leute über verschiedene Methoden denken, wie zum Beispiel Hormonbehandlungen oder das Einfrieren von Embryonen.

Das moralische Dilemma: Was ist akzeptabel?

Hier wird es spannend. Während einige Techniken wie die künstliche Befruchtung weit verbreitet und akzeptiert sind (wir reden hier von einer Zustimmungsrate von 72%!), sorgen andere wie die präimplantationsgenetische Diagnostik (PID) für Kontroversen, obwohl 44% ihre Legalisierung unterstützen.

Das Einfrieren von Eizellen, das hauptsächlich aus medizinischen Gründen oder aus persönlicher Wahl erfolgt, ruft gemischte Reaktionen hervor. Während 57% es für moralisch akzeptabel halten, stellen 40% die Frage nach seinem rechtlichen Status und zeigen so gesellschaftliche Spaltungen bei der reproduktiven Autonomie auf.

Aber weißt du was? Trotz ethischer Debatten gibt es sogar in den umstrittensten Bereichen einen Hauch von Akzeptanz.

Leihmutterschaft: Ein rechtliches Dilemma

Die Leihmutterschaft ist in der Schweiz nicht erlaubt und darüber wird viel diskutiert, besonders über die Fragen der Ethik und des Gesetzes. Obwohl nur 6 Personen in der CHARLS-Studie gesagt haben, dass sie Leihmutterschaft im Ausland gemacht haben, kennen 40% das Konzept. Das zeigt, dass darüber in der Öffentlichkeit viel gesprochen wird.

Gen-Editierung: Die ultimative Grenze

Obwohl die Gen-Editierung Krankheiten verhindern könnte, sind viele dagegen. Nur 20% haben sich dafür ausgesprochen, dass es legal wird, während 67% komplett dagegen sind. Viel zu groß sind ihre Bedenken wegen möglicher Probleme mit der Ethik und Genetik in der Zukunft.

Ein Blick in die Zukunft: Rechtliche und soziale Veränderungen

Die Zeichen stehen auf Veränderung. Die Schweiz mag in einigen Bereichen konservativ sein, aber die Einstellungen zu Fruchtbarkeitsbehandlungen entwickeln sich weiter. Wenn sich mehr Menschen für die Idee der assistierten Reproduktion öffnen, wer weiß? Vielleicht finden alleinstehende Frauen und gleichgeschlechtliche Paare eines Tages inklusivere Gesetze direkt vor ihrer Haustür.

Wichtige Erkenntnisse

  1. Nutzung der assistierten Reproduktion: Hormontherapie ist am häufigsten, gefolgt von künstlicher Befruchtung und In-vitro-Fertilisation (IVF).
  2. Moralische Wahrnehmungen: Während einige Techniken weit verbreitete Akzeptanz finden, provozieren andere, wie die genetische Bearbeitung (Gen-Editierung), Skepsis.
  3. Rechtliche Komplexitäten: Leihmutterschaft und das Einfrieren von Eizellen werfen rechtliche und ethische Dilemmata auf und spiegeln die sich verändernde gesellschaftliche Einstellung zu reproduktiven Rechten wider.

Elternschaft in der Schweiz

Bei Fruchtbarkeitsbehandlungen geht es nicht nur darum, Babys zu machen - es geht darum, Grenzen zu überwinden, Normen in Frage zu stellen und das Drehbuch der Elternschaft neu zu schreiben. Da sich die Einstellung zur künstlichen Befruchtung weiterentwickelt, ist es wichtig, die verschiedenen Perspektiven zu erkennen, die diese Diskussionen prägen. Wenn man die Nuancen von Fruchtbarkeitsbehandlungen und ihre gesellschaftlichen Auswirkungen versteht, kann man auf dem Weg zur Elternschaft fundierte Entscheidungen treffen.

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    de_DEDeutsch