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Kinderwunschbehandlung in Italien: Was Singlefrauen und lesbische Paare wissen sollten

Kinderwunschbehandlungen in Europa können eine Herausforderung sein, vor allem für Single-Frauen und lesbische Paare. Die Regelungen variieren stark zwischen den Ländern. Hier ein Überblick über die aktuelle Lage der Fruchtbarkeitsbehandlungen in einigen europäischen Ländern, mit einem besonderen Fokus auf die neuesten Entwicklungen in Italien.

Italiens Wandel bei der Kinderwunschbehandlung

Wichtige Gesetzesänderungen

Italien ist bekannt für seine strengen Gesetze zur Fruchtbarkeitsbehandlung. Doch in letzter Zeit hat es bedeutende Aktualisierungen der Richtlinien für medizinisch unterstützte Reproduktion gegeben. Diese Änderungen wurden durch Gerichtsurteile vorangetrieben, die die Rechte der Frauen schützen und die sinkende Geburtenrate im Land "beheben" sollen.

  1. Einbeziehung von getrennten und verwitweten Frauen
    • Seit März 2024 dürfen Frauen, die mit einem männlichen Partner eine Kinderwunschbehandlung begonnen haben und inzwischen getrennt oder verwitwet sind, ihre Behandlung fortsetzen. Voraussetzung ist das vorherige Einverständnis des Partners.
    • Diese Aktualisierung folgt auf ein Urteil des Kassationsgerichtshofs von 2019,‎ das es Kindern, die im Rahmen einer künstlichen Befruchtung gezeugt wurden, erlaubt, den verstorbenen Partner als rechtlichen Vater anerkannt zu bekommen.
  2. Erweiterung der Berechtigung
    • Das italienische Gesundheitsministerium hat nun auch Menschen mit genetischen Erkrankungen sowie HIV, Hepatitis B oder C in die Richtlinien für Fruchtbarkeitsbehandlungen aufgenommen.
    • Heterologe Reproduktion, also die Verwendung von Eizellen und Samenzellen von Spendern, ist bei absoluter und irreversibler Unfruchtbarkeit erlaubt.

Einschränkungen und Anforderungen

Trotz dieses kleinen Fortschritts gibt es in Italien weiterhin mehrere Einschränkungen:

  • Single-Frauen und gleichgeschlechtliche Paare: Im Allgemeinen ausgeschlossen von Kinderwunschbehandlungen, es sei denn, die Single-Frau kann eine frühere heterosexuelle Beziehung zum Zeitpunkt der Embryoerstellung nachweisen.
  • Social Freezing: Nur in privaten Kinderwunschzentren möglich; die Kosten müssen vollständig von der Frau getragen werden.
  • Das Einverständnis zur Embryonenübertragung kann nach einer Trennung nicht zurückgenommen werden. Das soll das Wohl der Frauen schützen, wie vom Verfassungsgericht festgelegt.
  • Beide Partner müssen vor und während der Behandlung schriftlich zustimmen, damit die rechtlichen und elterlichen Verantwortlichkeiten klar sind.

Zugang zu Kinderwunschbehandlungen in Europa

Portugal

In Portugal ist die rechtliche Situation für IVF-Behandlungen inklusiv, jedoch an besondere Richtlinien geknüpft. Frauen bis zum Alter von 50 Jahren sind für die Behandlung berechtigt,ohne Altersgrenze für männliche Partner. Das Land erlaubt heterosexuellen Paaren, Single-Frauen und weiblichen Paaren die Behandlung, einschließlich der ROPA-Methode (Empfang von Eizellen von der Partnerin). Männliche Paare dürfen jedoch keine Kinderwunschbehandlung in Anspruch nehmen.

Die Geschlechtsauswahl ist im Allgemeinen verboten, außer um schwere genetische Krankheiten zu vermeiden. HIV-positive Patienten sowie Personen mit HCV/HBV können je nach den Richtlinien der Klinik behandelt werden. Es gibt eine strikte Begrenzung der Anzahl der Embryonen, die übertragen werden dürfen – zwei Embryonen pro Zyklus –, obwohl für Frauen über 35 ein Embryo empfohlen wird.

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Griechenland

In Griechenland können lesbische Paare keine Behandlung offiziell gemeinsam angehen; die Person, die die Behandlung macht, muss ein Dokument unterschreiben, dass sie als Single behandelt wird. Für intersexuelle Personen gibt es keine IVF-Behandlung und der gleichgeschlechtliche Partner wird nicht als Elternteil anerkannt. Aber Single-Frauen und unverheiratete Paare können mit einem notariellen Vertrag Zugang zu assistierter Reproduktion bekommen.

Nordzypern

Nordzypern hat eine flexible Herangehensweise in Bezug auf IVF-Behandlungen, ohne dass eine Ehe notwendig ist. Single-Frauen können unabhängig von ihrem Beziehungsstatus eine Behandlung mit Spendersamen durchführen. Jüngere Single-Frauen, besonders in ihren 20ern oder frühen 30ern, können auch die weniger invasive IUI-Behandlung (Intrauterine Insemination) mit Spendersamen wählen.

Dänemark

In Dänemark haben Single-Frauen bis zum Alter von 46 Jahren Zugang zu assistierter Reproduktion. Öffentliche Gelder sind verfügbar, wenn die Überweisung vor dem 40. Lebensjahr erfolgt. Die ROPA-Methode ist noch nicht möglich, könnte sich aber mit zukünftigen Änderungen des Leihmutterschaftsgesetzes ändern.

Niederlande

Die Niederlande bieten die ROPA-Methode (gemeinsame Mutterschaft) für lesbische Paare an, was umfassende medizinische und psychosoziale Bewertungen beinhaltet. Single-Frauen und gleichgeschlechtliche Paare werden oft an spezialisierte Zentren vermiesen, die ihre Bedürfnisse durch angeschlossene Samenbanken und psychologische Beratung unterstützen.

Spanien

Spanien ist eines der fortschrittlichsten Länder Europas in Bezug auf Fruchtbarkeitsbehandlungen. Es bietet umfassenden Zugang für Single-Frauen und lesbische Paare. Das spanische Gesetz erlaubt anonyme Samen- und Eizellenspende, und die Kliniken im Land sind für ihre fortschrittlichen Technologien und hohen Erfolgsraten bekannt.

Frankreich

Frankreich hat kürzlich seine Gesetze aktualisiert, um Single-Frauen und lesbischen Paaren Zugang zu Fruchtbarkeitsbehandlungen, einschließlich IVF, zu ermöglichen. Diese Änderung, die seit 2021 in Kraft ist, spiegelt eine wachsende Anerkennung vielfältiger Familienstrukturen wider und zielt darauf ab, die Fruchtbarkeitsdienste inklusiver zu gestalten.

Vereinigtes Königreich

Im Vereinigten Königreich ist der Zugang zu Fruchtbarkeitsbehandlungen für Single-Frauen und gleichgeschlechtliche Paare leichter als in Italien. Der National Health Service (NHS) bietet Fruchtbarkeitsbehandlungen an, aber die Zulassung hängt oft von den lokalen klinischen Kommissionierungsgruppen (CCGs) ab. Private Kliniken bieten flexiblere Optionen, sind aber teurer.

Deutschland

Deutschland erlaubt Kinderwunschbehandlungen für Single-Frauen und lesbische Paare, aber die Regelungen variieren je nach Bundesland. In Nordrhein-Westfalen haben Kliniken rechtliche Probleme, wenn sie Single-Frauen behandeln, was zu eingeschränkter Verfügbarkeit von Kliniken führt. Landesweit gibt es regionale Unterschiede, wobei einige Kliniken keine Behandlungen oder Dienstleistungen für Single-Frauen anbieten. Gleichgeschlechtliche Partner werden durch assistierte Reproduktion nicht automatisch als Eltern anerkannt; sie können die rechtliche Elternschaft nur durch Stiefkindadoption erreichen, da das Gesetz die Geburtsmutter als einzigen rechtlichen Elternteil von Beginn an definiert.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

1. Darf ich in Italien eine Kinderwunschbehandlung machen, wenn ich single bin?

  • Nur wenn du nachweisen kannst, dass du zum Zeitpunkt der Embryoerstellung in einer heterosexuellen Beziehung warst.

2. Dürfen lesbische Paare in Italien Fruchtbarkeitsbehandlungen vornehmen lassen?

  • Nein, das italienische Gesetz schließt gleichgeschlechtliche Paare von Fruchtbarkeitsbehandlungen aus.

3. Welche neuen Änderungen gibt es in den italienischen Richtlinien für Fruchtbarkeitsbehandlungen?

  • Personen mit genetischen Erkrankungen, HIV, Hepatitis B oder C sind jetzt für die Behandlung zugelassen.

4. Können Embryonen nach dem Tod des Partners in Italien übertragen werden?

  • Ja, wenn der Partner zuvor zugestimmt hat, kann der Embryotransfer auch nach dessen Tod durchgeführt werden.

5. Wie schneidet Italien bei Fruchtbarkeitsbehandlungen im Vergleich zu anderen europäischen Ländern ab?

  • Italien hat strengere Vorschriften im Vergleich zu Ländern wie Spanien und dem Vereinigten Königreich, die inklusivere und zugänglichere Fruchtbarkeitsbehandlungen anbieten.

Fazit

Aufgrund der unterschiedlichen nationalen Gesetze, kann es kompliziert sein, bei Fruchtbarkeitsbehandlungen als Single-Frau oder als lesbisches Paar in Europa durchzusteigen. Italien hat Fortschritte in Richtung Inklusivität gemacht, aber es gibt immer noch bedeutende Einschränkungen. Das Verständnis der rechtlichen Situation und der verfügbaren Optionen ist entscheidend für diejenigen, die durch assistierte Reproduktion eine Familie gründen oder erweitern möchten.

Detailliertere Informationen über Fruchtbarkeitsbehandlungen in anderen europäischen Ländern und die neuesten Updates, erfährst du auf dieser Seite.

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